Montag, 21. September 2009

Flagstaff - Kingman

Heute war sicherlich der interessanteste Tag, was die Erlebnisse unterwegs angeht. Aber der Reihe nach.

Nach einem selbsbereitetem deutschen Frühstück mit Wurst und Käse(kennen die Amis garnicht, hier gibts immer nur Rührei, Speck, Kartoffeln usw.) ging es schon früh auf die heutige Etappe. Wir hatten uns entschieden vom Streckenvorschlag unseres Road-Books heute mal etwas abzuweichen und einen Abstecher zum Grand Canyon zu machen. Somit ging es also von Flagstaff Richtung des "großen Lochs". Die Gegend um Flagstaff wirkt irgendwie sehr kanadisch mit einem großen Kieferbestand und reichlich Bergen.

Was wir dann am Grand Canyon sahen, hat all unsere Erwartungen übertroffen. Alles was ich gestern zum Nationalpark geschrieben habe, könnt ihr vergessen. Das war nicht weit, das war nicht groß! Der Grand Canyon ist eigentlich nur mit einem Wort zu beschreiben: UNGLAUBLICH!!! Mit einer Größe von fast 5000 km² ist er doppelt so groß wie das Saarland oder 7 mal so groß wie Hamburg. Über die Entstehung streiten sich die Gelehrten noch. Die wahrscheinlichste Theorie ist aber wohl, dass es mit der "Geburt" des Colorado-Plateaus zu tun hat. Wir versuchten noch kurzfristig einen Helikopter-Flug über den Grand Canyon zu buchen, mussten dieses Vorhaben aber wegen zu langer Wartezeiten begraben.

Von diesen eindrücken noch ein wenig benebelt ging es zurück auf unsere eigentliche Etappe nach Seligman. Seligman wird als Geburtsstadt der Route 66 bezeichnet und ist ein absolutes Highlight der Tour. Dieses kleine Örtchen liegt nicht einfach nur an der Route 66, es lebt die Route 66. Dem "Vater" der Route 66 Angel Delgadillo, einem Barbier aus Selgiman ist es wohl zu verdanken, dass die Route 66 überhaupt noch existiert und dieser Mythos weiterleben kann. Es gibt eigentlich kein Gebäude im Ort, was nicht an die alten Zeiten erinnert. Überall gibt es die verschiedensten Souvenirs zu ergattern und an jeder Ecke stehen Oldtimer, die teilweise sehr witzig in Szene gesetzt werden. Vor einem Ford Edsel z.B. steht ein Grabstein mit einem kleinen Grab, wo 2 Schuhe herausschauen. Auf dem Stein steht frei übersetzt: " Hier ruht Wayne Miller, der letzte der meine Edsel berührt hat. " Auf der Rückseite sind dann 2 Figuren angebracht und dazwischen ist ein Stuhl angekettet, auf den man sich setzen kann, was Ernst dann für ein Foto prompt gemacht hat.

Nach einem verspäteten Mittagessen ging es dann auf die letzten rund 80 Meilen nach Kingmann. 80 Meilen, die vollständig aus der alten Route 66 bestehen und mal fernab der Interstates verläuft. Unterwegs machten wir eine kurze Pause, um was zu trinken und merkten dann mal zwischendurch, dass bestimmt schon seit 10 Minuten kein Auto mehr an einem vorbeigefahren ist. Wir hatten die Route 66 sprichwörtlich für uns gebucht.


Endlich mal ein "deutsches" Frühstück.

Bei der Abfahrt aus Flagstaff.

Ernst vor dem Grand Canyon



Ein mutiger Präriehund am Abgrund des Grand Canyons.





Die 2 sitzen da wohl schon länger drin.

Souvenir-Shop in Seligman


Ebenfalls in Seligman, dort wimmelte es von Oldtimern, die amüsant in Szene gesetzt werden



Kurze Erholung hinter einem Ford Edsel.

Ein weiterer Souvenir-Shop in Seligman

Das "berühmte" snow Cab in Seligman diente ursprünglich als Werbefläche für Angel Delgadillo´s Friseursalon. Delgadillo, der als sowas wie der "Vater" der Route 66 gilt, kämpfte bis zu seinem Tod 2004 um den Erhalt dieser einmaligen Straße, die wir nun befahren dürfen.

Bei Temperaturen von über 90° Fahrenheit im Schatten (ca. 32 Grad Celsius, in der Sonne waren es sicherlich nochmal mind. 10 mehr) ist ein Schluck Wasser im Schatten eine richtige Wohltat.

2 Fahrzeuge gleichzeitig auf der Route 66... Rush-Hour!!!

3 Kommentare:

  1. ich geh mal davon aus das der skywalk nich auf eurer seite war...

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  2. Der Vater der Route 66, Angel Delgadillo, lebt noch und rasiert noch munter diverse Harleydriver-Bärte ;-)
    Gestorben ist leider vor ein paar Jahren sein Bruder Juan, dem Besitzer des Snow Cap, die Eisdiele in Seligman. Die Eisdiele wird jetzt von seinen Söhnen umgetrieben.

    http://www.route66-roadbook.com

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